Mohanad al-Sayani (1962–2020)

Mohanad al-Sayani (1962–2020)

Mohanad al-Sayani (1962–2020)

17/08/2020

Mohanad al-Sayani (1962-2020)

Präsident der jemenitischen Antikenbehörde (General Organization of Antiquities and Museums)

Mit großer Trauer geben wir den Tod von Mohanad al-Sayani, Präsident der General Organization of Antiquities and Museums (GOAM/Sanaa) bekannt. Er verstarb am 10. August nach kurzer schwerer Krankheit. Wir sind tief getroffen von seinem plötzlichen Tod.

Mohanad al-Sayani war seit den 1990ziger Jahren ein enger Kooperationspartner der Außenstelle Sanaa der Orient-Abteilung des DAI und seit 2013 auch Korrespondierendes Mitglied.

Er wurde 1987 nach seinem Archäologie- und Geschichtsstudium an der Universität Sanaa zum stellvertretenden Direktor des Nationalmuseums sowie zum Ersten Direktor des Popular Heritage Museums in Sanaa ernannt. Von 1996 bis Januar 2012 leitete er als Generaldirektor der General Organization of Antiquities and Museums (GOAM) der Provinz Sanaa mehrere Ausstellungsprojekte, Ausgrabungen und archäologische Surveys, u.a. gemeinsam mit der Außenstelle Sanaa im Friedhof von Sha´ub (Sanaa) sowie in der eisenzeitlichen Siedlung Tan´im (Hawlân). Von 1997-2005 war er für die weltweit erfolgreiche Jemenausstellung (Kunst und Archäologie im Land der Königin von Saba) mitverantwortlich. 2012 übernahm er als Präsident der GOAM die Leitung der jemenitischen Antikenbehörde.

Gerade in den letzten Jahren galt im Zuge der zunehmenden politischen Unruhen im Jemen sein ganzes Engagement dem Erhalt des Kulturerbes seines Landes. Zahlreiche Projekte wurden von ihm initiiert und erfolgreich umgesetzt, so etwa die Rettung der Sammlungen des Nationalmuseums in Sanaa und anderer jemenitischer Museen. Er machte international auf die Zerstörungen von archäologischen Fundplätzen und historischen Bauten, sei es durch den Krieg, durch Raubgrabungen oder Naturkatastrophen wie jüngst durch die verheerenden Regenfälle und Fluten, aufmerksam. Darüber hinaus arbeitete er auch mit vielen internationalen Organisationen und Stiftungen zusammen. In Deutschland wurden seine Projekte, die auch immer Schulungen in Berlin beinhalteten, gemeinsam mit der Außenstelle Sanaa vom Auswärtigen Amt und der Gerda Henkel Stiftung gefördert. Mohanad al-Sayani engagierte sich in den ArcHerNet/Stunde Null-Projekten AYDA and „Post-Conflict Recovery of Yemeni Museums”, die vom DAI durchgeführt werden.

Wir trauern um den Verlust eines international hochgeschätzten und verehrten Kollegen sowie einen engen Freund. Wir werden ihn sehr vermissen.

Unsere ganze Anteilnahme gilt seiner Frau und seinen Kindern.


Titelbild: Mohaned Al Sayani | Foto: Eva Götting, DAI.

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