Das digitale 3D Modell des Basars von Aleppo dient als Maßnahme des Kulturerhalts und dem Aufbau einer Experten- und Nachwuchsgruppe.
Das Projekt „3D-Modell Basar” ist ein Teilprojekt der Initiative „Stunde Null – eine Zukunft für die Zeit nach der Krise“. Der Basar gehört zu den historisch bedeutsamsten der islamischen Welt und wurde als Teil der Altstadt 1986 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Das Projekt verfolgt das Ziel, ein Modell des Basars von Aleppo in seinem Zustand im Jahr 2011 zu erstellen. Das Modell soll als eine wissenschaftlich fundierte Basis für die denkmalpflegerische Entscheidungsfindung bei den Planungen zu einem späteren Wiederaufbau dienen.
Das virtuelle 3D-Modell wird den Zustand des Basars vor den Kriegszerstörungen visualisieren und dadurch den historischen Denkmalbestand veranschaulichen. Das Digitalisat bietet zudem die Möglichkeit die Komplexität der Strukturen eingängig zu vermitteln. Zugleich soll auch eine für die denkmalpflegerischen Entscheidungen relevante Frage beantwortet werden: Wie und welche Teile des Basars lassen sich zuverlässig digital rekonstruieren? Der virtuelle 3D-Modellbau fungiert somit sowohl als Darstellungsmedium als auch als Werkzeug. Während des virtuellen Modellbauprozesses ist es auf diese Art möglich zu überprüfen, wie viele Informationen über einzelne Gebäudebereiche vorliegen.
Ein wichtiges Ziel des Projektes ist es ferner, die konkrete Erstellung des 3D-Modells mit der Aus- und Weiterbildung von Experten und Nachwuchswissenschaftlern der Region an deutschen Universitäten zu verbinden. Weiterhin bietet das Projekt Akteuren die Möglichkeit sich miteinander zu vernetzen.
Die Entwicklung des 3D-Modells erfolgt in mehreren, aufeinander aufbauenden Arbeitsschritten und in zwei Projektphasen. In der ersten Phase wurde eine ausgewählte, repräsentative Musterfläche bearbeitet. Zunächst erfolgte die Bestandsaufnahme und Recherche der zur Verfügung stehenden Datengrundlage mit dem Ziel der Erstellung von Plangrundlagen. Ausgehend von der strukturierten Erfassung der Daten wurde das 3D-Modell entwickelt. Es folgte eine Evaluation und eine Anpassung der Recherchestrategie. Der während der Projektphase 1 erprobte Arbeitsverlauf wird zurzeit auf die Erstellung des 3D-Modells des gesamten Areals ausgeweitet (Projektphase 2). Zudem erfolgt die Einarbeitung von Metadaten zu einzelnen Gebäuden und Gebäudeteilen.
Die Datenrecherche und die Entwicklung des 3D-Modells erfolgt in zwei Arbeitsgruppen, die in enger Abstimmung an zwei Standorten arbeiten. Die Recherche und Aufbereitung der Gebäudeinformationen ist in Berlin am Architekturreferat des Deutschen Archäologischen Instituts angesiedelt. Der eigentliche virtuelle Modellbau wird an der Fakultät für Architektur der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (im Rahmen des Masterstudiums Historische Bauforschung)“ umgesetzt.
Übergeordnetes Projekt: Stunde Null – Eine Zukunft für die Zeit nach der Krise
Von: 01.02.2017
Bis: 31.01.2019
Leitung (Arbeitsgruppe Berlin, Architekturreferat DAI):
Dr. habil. Martina Müller-Wiener, Berliner Arbeitsgemeinschaft Bauforschung und Denkmalpflege im Orient (BABDO)
Dr. Anne Mollenhauer, Berliner Arbeitsgemeinschaft Bauforschung und Denkmalpflege im Orient (BABDO)
Mitarbeiter:
Dipl.-Ing. Mayssoun Issa M.Sc. (Koordination)
Zoya Masoud M.Sc.
Hossen Alkhash M.Sc.
Kooperationspartner (Arbeitsgruppe Regensburg, Fakultät für Architektur OTH)
Leitung: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Kurapkat, Fakultät Architektur, OTH Regensburg
Mitarbeiter:
Tutku Topal MA (Koordination)
Dipl.-Ing. (FH) Architekt Martin Fleischmann
Franz Ausserstorfer MA
Philipp Mai (B.A.)
Titelbild: Digitalisat des Aleppo Basar Projektes | © OTH Regensburg.
