Das Archaeological Heritage Network beteiligte sich in diesem Jahr an der internationalen Konferenz „Cultural Heritage and New Technologies“ (CHNT). In Fortführung der Vernetzung junger Wissenschaftler und zum Ausbau der internationalen Vernetzung, organisierte und finanzierte ArcHerNet die Session und den Roundtable zum Thema „Cultural Heritage and Armed Conflicts“ bei der diesjährigen CHNT in Österreich.
Die 22. Internationale Konferenz CHNT fand vom 8. bis zum 10. November in Wien statt und thematisierte die Verzahnung von Archäologie, Geschichte und neuen Technologien. Als erklärtes Ziel stand die Förderung der internationalen Zusammenarbeit von Historikern, Archäologen und verwandten Disziplinen in Hinsicht auf Neue Technologien im Vordergrund. Dazu wurden Best Practice Beispiele in der interdisziplinären Forschung vorgestellt. Bewaffnete Konflikte im Nahen und Mittleren Osten gefährden Kulturerbe durch Kollateralschaden, gezielte Angriffe, Raubgrabungen und Plünderungen. Kriegerische Auseinandersetzungen stellen einen brutalen Eingriff in das Leben der Menschen und ihres kulturellen Erbes dar. Als Folge schwächen Emigration und die Abwanderung von Fachkräften die Strukturen von Organisationen des Kulturerhalts in den betroffenen Ländern. Der Roundtable „Cultural Heritage and Armed Conflicts“ wurde als Antwort auf diese Entwicklungen von ArcHerNet organisiert.

22. Internationale Konferenz CHNT in Wien | © Ralph Bodenstein
Roundtable „Cultural Heritage and Armed Conflicts“
An dem Roundtable tauschten sich Teilnehmer der Stunde Null-Projekte, Nachwuchswissenschaftler von deutschen Universitäten und Experten aus Afghanistan, Bosnien-Herzegowina, Großbritannien, Italien, Österreich und Syrien aus. In der dazugehörigen Session wurde das Archaeological Heritage Network mit seinem Verbundprojekt „Stunde Null –A Future after the Crisis“ vorgestellt, sowie eine Auswahl der im Rahmen dieses Projekts durchgeführten Maßnahmen: das „Syrian Heritage Archive Project (SHAP)“ und das Iraqi-German Expert Forum on Cultural Heritage. Die Aktivitäten von „Stunde Null“ umfassen die Sammlung von Informationen und Daten, als Voraussetzung für ein faktenbasiertes Handeln. Des Weiteren sind capacity building, Trainingsmaßnahmen sowie Aus- und Weiterbildung von Fachleuten wichtige Ziele von „Stunde Null“. Im Vordergrund stehen ebenfalls die Sensibilisierung für das Thema und die Vernetzung von Experten weltweit.Die Akteure von „Stunde Null“ präsentierten in einer umfangreichen Ausstellung mit großformatigen Postern ihre Projekte. Während der Poster-Session hatten die Konferenzteilnehmer Gelegenheit mit den engagierten Akteuren in den Dialog zu treten und mehr über ihre Arbeit im In- und Ausland zu erfahren.
Der interdisziplinäre und internationale Austausch im Hinblick auf neue Technologien ist und wird auch zukünftig eine wichtige Voraussetzung für die effiziente Umsetzung des Kulturgüterschutzes sein. Die nächste internationalen Konferenz „Cultural Heritage and New Technologies“ findet 2018 in Wien statt.
Bildquelle: Zoya Masoud zum Bazar von Aleppo | © Ralph Bodenstein
