Das Bilderbuch “Magische Worte” führt seine Leserinnen und Leser in das alte syrische Königreich Ebla und lädt dazu ein das kulturelle Erbe des Landes zu entdecken.
In fantasievollen Bildern reisen die kleinen Protagonisten durch die Vergangenheit. Dort lernen sie das antike syrische Königreich Ebla kennen. Auf ihrer Reise entdecken die Kinder die alten Paläste und Kulturlandschaften Syriens und die eblaitische Keilschrift für sich. Mit Hilfe von kolorierten Bildern und einem Glossar eblaitischer Wörter können Erwachsene und Kinder gemeinsam die Bedeutung einzelner Wörter bestimmen. Auf spielerische Weise erfahren sie durch Spiele im Anhang des Buches mehr über die Bedeutung der alten Sprache.
Das Bilderbuch ist mehrsprachig, in einer deutsch-arabischen und in einer türkisch-arabischen Version erhältlich. Mit den mehrsprachigen Ausgaben hofft die Autorin besonders geflüchteten syrischen Kindern die Geschichte ihres Heimatlandes näher zu bringen, aber auch deutsche oder türkische Kinder für das alte Syrien zu interessieren.
Lamis Kadah – Autorin und Stewards of Cultural Heritage Alumni
Die Autorin Lamis Kadah, die selbst als Geflüchtete in die Türkei kam, hat den Wunsch syrischen Kindern, die ebenfalls aus ihrer Heimat vertrieben wurden, einen Zugang zu ihrem kulturellen Erbe zu ermöglichen. Die Syrerin ist eine Alumni des Stewards of Cultural Heritage (SoCH) Projekts, das es sich zur Aufgabe gemacht hat syrische Expertinnen und Experten im Bereich Kulturerbe weiterzubilden.
Lamis Kadah entwickelte die Idee zum Buch während des Programms und setzte sie dann um, nachdem sie ausgiebige Recherchen zum Thema betrieben hatte. Im Interview sagte die Autorin: „Ich glaube die Kinder verdienen es mehr über ihr kulturelles Erbe zu erfahren. Sie sollten stolz sein, wenn sie jemand fragt, woher sie kommen. Sie sollten wissen, was ihre Ahnen geleistet haben und vielleicht werden sie eines Tages zurückkehren, wenn sie älter sind und ihr Land wiederaufbauen.“
Stewards of Cultural Heritage
Das Weiterbildungsprogramm Stewards of Cultural Heritage richtet sich an in die Türkei geflohene syrische Experten (Archäologen, Architekten und Denkmalpfleger). Ziel ist, die Stipendiaten bei der Durchführung eigener Projekte und den Aufbau von Kompetenzen gezielt zu unterstützen. Das Programm wird von der Abteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) umgesetzt. Das ArcHerNet Verbundprojekt „Stunde Null“ fördert das Projekt mit Hilfe des Auswärtige Amts. Die Teilnehmenden werden durch Stipendien der Gerda Henkel Stiftung gefördert.
Ebla – Im Reich der „Magischen Worte“
Ebla, das moderne Tell Mardikh, das etwa 53 km südwestlich der heutigen Stadt Aleppo liegt, ist einer der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungsorte der Bronzezeit in Westsyrien. Die archäologische Erforschung von Ebla erweiterte unser Verständnis von der urbanen Siedlungsgeschichte des 3. Jahrtausends v.Chr. und der amoritischen Königreiche in der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. Die Entdeckung der Keilschriftarchive in Ebla eröffneten wertvolle Einblicke in die Geschichte der Region und die eblaitische Sprache. Archäologen fanden die Bibliothek, in der sich über 17.000 Tontafeln befanden, so vor wie die Gelehrten sie einst verließen. Derzeit ist das unschätzbare archäologische Kulturerbe von Ebla durch Raubgrabungen, Verfall und Vandalismus bedroht.
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Beide Versionen des Buches (deutsch-arabisch, türkisch-arabisch) sind online erhältlich.
Kadah, Lamis, Magische Worte/ Magical Words, Istanbul 2020
Verlag: Ege Yayinlari
ISBN: 9786057673589
Titelbild: Cover des Bilderbuches „Magische Worte“ von Lamis Kadah | Foto: DAI Abteilung Istanbul.
Die Arbeit des Archaeological Heritage Network wird von vielen Partnern national und international getragen und vom Auswärtigen Amt und der Gerda Henkel-Stiftung gefördert.