Auf der internationalen Konferenz “ Le Patrimoine Culturel de L’Europe@2018” präsentierten sich ArcHerNet mit Stunde Null und SHAP am 4.-5. Juni in Paris. Das Centre André Chastel und die Sorbonne Université organisierten die Veranstaltung.
Im Rahmen des internationalen Kolloquiums in Paris präsentierte Dr. Felicia Meynersen (DAI) auf Einladung des LabEx „Écrire une Histoire Novelle de l’Europe“, das ArcHerNet mit Stunde Null und Syrian Heritage Archive Project (SHAP).
Anlass der gemeinsamen Veranstaltung des Centre André Chastel und der Sorbonne Université war das Kulturerbejahr 2018, das unter dem Motto Sharing Heritage steht. Hiermit verbunden ist der Bedarf an einer Re-Evaluierung des Konzepts der ‚Teilhabe‘ an Kulturerbe sowie nach einer neuen Definition der Herausforderungen. Globale und transkulturelle Entwicklungen in Kunst, Bauforschung und Cultural Heritage Studies haben dazu beigetragen, dass Werte und Erklärungsansätze, die in das etablierte „europäische“ Konzept von Kulturerbe integriert wurden, neu hinterfragt werden. Die Konferenz thematisierte „Europäisches Kulturerbe“ im Spannungsfeld von Europa und Nicht-Europa, um Grundlagen für einen neuen nicht-hierarchischen und konzeptuellen Rahmen zu legen.
Eine internationale Gruppe aus zwanzig Experten referierte im Beisein des Präsidenten der Sorbonne, Prof. Barthélémy Jober, und eines internationalen Publikums aus vierzig Teilnehmenden. Die ExpertInnen diskutierten transdisziplinär zum übergeordneten Thema: „Le Patrimoine Culturel de L’Europe@2018 – Réexaminer un concept – redéfinir ses enjieux“.
Keynotespeaker war Prof. Dan Hicks von der Oxford University. In seinem Vortag “Heritage and Impermanence: Refugee Material Culture as European Heritage?” setzte der Träger der Rivers Medaille wichtige Impulse.
In vier Panels sprachen die Teilnehmenden zu den Themen: 1. European Art and Architecture: Transcultural Heritage?; 2. European Heritage: Contested Entities, Questioned Categories; 3. Contextualizing Europe: Objects, Places and Knowledge as Shared Heritage?; 4. European Heritage Rhetoric and Identity Politics Reconsidered.
Im dritten Panel hielt Dr. Felicia Meynersen einen Vortrag zum Thema „Historical Depth and the European Dimension. Cultural Heritage Data and Crisis Archaeology“. Die Aktivitäten von ArcHerNet, Stunde Null und SHAP bettete sie darin in einen größeren historischen und europäischen Kontext ein.
Im Abschlusspanel hoben Kongressteilnehmer das ArcHerNet mit den Projekten Stunde Null und SHAP aufgrund des Ineinandergreifens von Theorie und Praxis besonders hervor. Der integrative, sowohl reflektierte als auch am konkreten Handeln ausgerichtete Ansatz wurde als besonders gewinnbringend und zukunftsweisend wahrgenommen. Insbesondere das Zusammenspiel der sechs Module: Information, Bildung, Capacity Building, Projects und Training bewerteten die ExpertInnen positiv. Stunde Null sei ein Projekt, das nicht nur Verantwortung übernimmt, sondern auch eine neuartige Wirkkraft möglich mache.
Die Arbeit des Archaeological Heritage Network wird von vielen Partnern national und international getragen und vom Auswärtigen Amt und der Gerda Henkel-Stiftung gefördert.