Die Publikation und der Videomitschnitt der Online Tagung „Archäologische Welterbestätten – grenzüberschreitend konservieren, kommunizieren, kooperieren“ sind erschienen. Die Best-practice-Beispiele, Initiativen und Diskussionen internationaler Expertinnen und Experten zum grenzüberschreitenden Schutz archäologischen Welterbes laden nun als Tagungsband und als Video zum Lesen, Hören und zum Erfahrungsaustausch ein.
Die Herausforderungen beim Erhalt des archäologischen Welterbes sind vielfältig. Klimawandel, Zersiedelung, Krieg, Antikenhandel und Over-Tourismus bedrohen Kulturgut in Deutschland, Europa und weltweit. Das am 5. und 6. November 2020 durchgeführte Online-Symposium „Archäologische Welterbestätten – grenzüberschreitend konservieren, kommunizieren, kooperieren“ bot internationalen Expertinnen und Experten ein Forum, effektive Maßnahmen zum grenzüberschreitenden Schutz von Welterbestätten vorzustellen und zu diskutieren.
In mehreren Beiträgen wird auch aus der Arbeit des Projektes KulturGutRetter und Archaeological Heritage Network berichtet. Der Koordinator des Projektes KulturGutRetter, Christoph Rogalla von Bieberstein gibt in Sektion 2 in einem Beitrag zum Thema“ Ein Netzwerk zur Rettung des bedrohten archäologischen Welterbes“ einen Einblick in die Arbeit der KulturGutRetter. In den Vorträgen werden unter anderem Projekte, wie der Ancient Yemen Digital Atlas, das Iraqi-German Expertforum on Cultural Heritage (IGEF-CH) und Kulturerbeprojekte in Meroe, Sudan vorgestellt. Die Projekte werden am Deutschen Archäologischen Institut und unterstützt durch die KulturGutRetter bzw. ArcHerNet betrieben.
Die vom Deutschen Nationalkomitee von ICOMOS zusammen mit dem Deutschen Archäologischen Institut, dem Deutschen Verband für Archäologie, dem Verband der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland, der European Association of Archaeologists und ICAHM durchgeführte Online-Veranstaltung stellt Best-practice-Beispiele zu Erfassung und Bewahrung besonders gefährdeter Stätten vor, thematisiert den Schutz und das Management unseres Kulturerbes wie auch das Problem des internationalen Antikenhandels.
Es gilt den Blick über Grenzen hinaus zu richten und den aktuellen europa- und weltweiten Herausforderungen mit Kooperationen und internationaler Zusammenarbeit zu begegnen, war die einhellige Meinung und auch Forderung der an der Tagung beteiligten Expertinnen und Experten. Die zunehmende Anzahl multinationaler Welterbekomplexe und -stätten, wie der römische Limes oder die Pfahlbauten in den Alpenländern, zeigen, dass grenzüberschreitende Forschungs- und Managementaufgaben längst erkannt und angenommen wurden. Auch international werden der Erhalt und die Erschließung des archäologischen Erbes durch Kooperationen und Unterstützungen befördert, wie die Projekte des Deutschen Archäologischen Instituts in Afrika und im Nahen Osten zeigen.
Die vorliegende Publikation gibt anhand von Projekten, Initiativen und Analysen einen Überblick über Strategien zum Schutz und Management archäologischen Erbes, lotet aber auch Gefahren und Schwachstellen aus, um mögliche Verbesserung in der Praxis zu diskutieren. Darüber hinaus erlaubt der erstmalig parallel in der ArcHerNet Mediathek und auf YouTube publizierte Videomitschnitt einen vertiefenden Einblick in die geführten Diskussionen.
Die Arbeit des Archaeological Heritage Network wird von vielen Partnern national und international getragen und vom Auswärtigen Amt und der Gerda Henkel-Stiftung gefördert.