Vorträge und Diskussionsrunde mit Forscherinnen des Deutschen Archäologischen Instituts und der Deutschen UNESCO-Kommission zur digitalen Kommunikation und Vermittlung.
Donnerstag 10. September 2020, 17.00–18.00 UHR
Vorstellung des Projektes „Virtuelle Museumssammlungen des Jemen“ (Dr. Iris Gerlach)
Vorstellung des Freiwilligendienstes kulturweit der Deutschen UNESCO‐Kommission (Anna Veigel und Johanna Wahl)
Anschließende Diskussionsrunde mit Dr. Iris Gerlach, Projektleiterin des vorgestellten Projektes im Jemen und Leiterin der Außenstelle Sana’a der Orient‐Abteilung des DAI; Anna Veigel und Johanna Wahl, Fachbereichsleiterin und Projektkoordinatorin des Freiwilligendienstes kulturweit der Deutschen UNESCO‐Kommission; Dr.‐Ing. Claudia Bührig, Leiterin der Außenstelle Damaskus und Forschungsstelle des DAI in Amman, Orient‐Abteilung des DAI und Dr. Alexandra Skedzuhn‐Safir, Leiterin des Fachgebietes Denkmalpflege an der BTU Cottbus‐Senftenberg.
Moderation: Dipl.‐Ing. Alexandra Riedel
Um Registrierung wird gebeten: https://zoom.us/webinar/register/5715980187078/WN_IyiYyQmuSU6gSRwvQ2xjZg
Hands‐On‐Projekte zielen auf die Vermittlung von Fähigkeiten und Erfahrungen durch eine aktive Teilnahme oder Mitarbeit. Die unmittelbare Nähe zu Lehrenden und Objekten ist dabei unerlässlich, wird aber durch die aktuelle Pandemie erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Projekte des ArcHerNet und der ArcHerNet‐Partner arbeiten intensiv an Online‐Lösungen und der Erarbeitung digitaler Ressourcen, um dieser Situation zu begegnen. Das Projekt „Virtual Museum Collections of Yemen – Post‐Conflict Recovery of Yemeni Museums“ der Außenstelle Sana’a der Orient‐Abteilung des DAI, das sich dem Erhalt der akut gefährdeten Sammlungen jemenitischer Museen widmet, erprobt aufgrund der Corona‐Pandemie momentan neue digitale Wege in der Zusammenarbeit und im Capacity Building. Dabei kann die Außenstelle Sana’a auf langjährige Erfahrungen in der Präsenz‐ und Fernlehre aufbauen und entwickelt diese für das Kooperationsprojekt weiter. Der Freiwilligendienst kulturweit der Deutschen UNESCO‐Kommission bietet jungen Menschen die Möglichkeit sich weiterzubilden und in Bildungs‐ und Kultureinrichtungen weltweit zu engagieren. Nachdem in diesem Jahr aufgrund der Corona‐Pandemie viele Freiwillige ihren Auslandsdienst abbrechen mussten, engagieren sie sich nun von Deutschland aus und halten online Kontakt zu ihren
Kolleginnen und Kollegen. Die beiden Vorstellungen bilden den Einstieg in eine Diskussionsrunde zu Herausforderungen der Vermittlung praktischer Fähigkeiten aus der Ferne und in der Ferne.
Moderne Technologien spielen auch für die Vermittlung von Methoden der Dokumentation und Bewahrung von Kulturerbe eine immer größere Rolle. Sie bieten neue Möglichkeiten alternativer, zumeist digitaler Arbeitsprozesse und zur Überwindung großer Entfernungen – Aspekte, die im Zuge der aktuellen Corona‐Pandemie noch weiter an Bedeutung gewinnen. Während für einige Bereiche das Arbeiten „von zu Hause“ problemlos möglich ist, basieren praktische Projekte im Bereich des Kulturerhalts grundlegend auf dem direkten Kontakt zum Objekt und zu den Menschen. Es braucht daher Schulungsprogramme, die komprimierte Aufenthalte vor Ort mit kreativen Formen der Fernlehre und Fernbetreuung kombinieren, und genau hierzu bieten verschiedene Projekte des ArcHerNet wichtige Erfahrungen. Die Veranstaltungsreihe des ArcHerNet stellt einige dieser Projekte vor und diskutiert gemeinsam mit
eingeladenen Expertinnen und Experten Chancen und Herausforderungen von Capacity‐Building‐ Maßnahmen in einer digitalen Welt.
Die Arbeit des Archaeological Heritage Network wird von vielen Partnern national und international getragen und vom Auswärtigen Amt und der Gerda Henkel-Stiftung gefördert.